Ein kurzes Nachdenken über ...

… das kleine Wunder der dekorationsfreien Zeit  

Momente der Freude oder eines beglückten Innehaltens werden derzeit selbst den Optimisten und Frohnaturen unter uns nicht wirklich leicht gemacht. Seien dies Trumps tolldreiste Verirrungen oder - weit weniger drastisch - die überflüssigen Winterpfunde oder das nasskalte Wetter – nirgendwo ein kleiner Anker, der unser Gemüt erhellen, die Seele streicheln und damit unsere trübe Gestimmtheit ein wenig aufmuntern könnte. Oder doch?

Ist Ihnen schon aufgefallen, dass wir uns derzeit endlich wieder relativ frei von jedweder festzeitlich bedingter Dekoration durch Stadt und Land, Straßen und Geschäfte sowie Eigenheime bewegen können? Weihnachten ist abgebaut, Ostern noch nicht nah genug, um überall bunte Eier und Plastikhasen suchen und finden zu müssen. Klar, der liebe Valentin droht mit floralem Stress, dem immerhin manche Partnerschaft emanzipiert zu trotzen wagt. Wie schön, die Luft ist rein! Sogar im Fitnessstudio hatten sich lange Wochen Baumkugeln zwischen die Hantelablage und den Milon-Zirkel gequetscht. Alles weg! Fort der Kitsch-Ballast fürs Auge. Frei und unverstellt lockt der Blick aufs Wesentliche! Genießen wir doch für kurze Tage den freien Raum, freuen wir uns über ein schnörkelloses Wahrnehmen unserer Umwelt. Nehmen wir es als kleines Wunder des Alltags!